Foto: © Hanna Neander
HOPPENGARTEN
Probezentrum mit wegweisendem Residenzkonzept
Der Hoppengarten befindet sich an Münsters Stadtrand im ehemaligen Heerde-Kolleg, das Anfang der 60er Jahre vom Architekten Harald Deilmann entworfen wurde. Nach mehrfacher Umnutzung wurde Anfang der 2000er Jahre durch das Theater im Pumpenhaus, dem Kulturamt und der Wohn + Stadtbau GmbH ein neues Konzept für den Gebäudekomplex vorgelegt und das Gelände schließlich 2001 durch die Wohn + Stadtbau GmbH angekauft. Einer von insgesamt drei Gebäuderiegel wurde ein Jahr später dem Pumpenhaus renoviert übergeben und wird seither als als Probezentrum mit Residenzkonzept genutzt.
Freiraum für Tanz, Theater und Perfomance
Dank dem Nebeneinander von Probebühnen und Unterkünften ist der Hoppengarten zu einer wichtigen Produktionsstätte lokaler wie internationaler freier Künstler*innen aus den Bereich Theater, Tanz und Performance geworden. Die gastierenden Künstler*innen heben die Bedeutung des Hoppengartens für die Entwicklung ihrer Produktionen hervor: Temporär an einem Ort wohnen und arbeiten zu können, schafft gedankliche Freiräum, ermöglicht konzentriertes Arbeiten ohne Ablenkung und ist ökonomisch wie ökologisch nachhaltiger, da auf kosten- und zeitintensives Umherreisen verzichtet werden kann.
Künstler*innen über das Wohnen und Arbeiten vor Ort
Das Hoppengarten-System ermöglicht Stipendien, künstlerische Recherche und Produktion auf längerfristiger Basis und ist in diesem Sinne zukunftsweisend: weg von schnell verpuffenden Kurzaufenthalten hin zu längerfristigen Arbeitsperioden, die sowohl künstlerisch als auch ökologisch nachhaltiger sind. Damit könnte das Pumpenhaus mit dem Hoppengarten zu einem Vorreiter im europäischen Kontext der freien Tanz-, Theater- und Performance Szene werden.
Insbesondere für Produktionen mit größeren internationalen Teams war die Möglichkeit zusammen zu wohnen, zu kochen und verschiedene (ziemlich) gut ausgestattete Räume zu Verfügung zu haben, in denen parallel szenische, musikalische Proben und Werkstattateliers stattfinden konnten für unsere Arbeitsweise perfekt. In all diesen Jahren haben wir im deutschsprachigen Raum keine bessere Location für unsere Arbeitsweise gefunden!
Das Probenzentrum Hoppengarten bietet uns als freies Ensemble zentrale Strukturen für unser kreatives Schaffen. Mangelnde Studiokapazitäten ist ein Thema, das die freien Theaterschaffenden Münsters kontinuierlich umtreibt. Die Nutzung der Probenräume im Hoppengarten ermöglicht uns Stückerarbeitungen vor Ort, die ansonsten nur schwer oder überhaupt nicht realisierbar wären.
Alban Renz & Barbara Kemmler
Foto: ©Ralf Emmerich
Cactus Junges Theater
Für uns als Künstler*innen bedeutet der Hoppengarten eine künstlerische Heimat, mit der Möglichkeit sich mit anderen Künstler*innen auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen, Netzwerke aufzubauen.Cactus Junges Theater wäre ohne die Möglichkeiten des Probezentrums Hoppengarten nicht das, was es heute ist. Der Hoppengarten ist ein wesentlicher, wichtiger Bestandteil unserer Arbeit für die freie Kulturszene Münster.
MNEME kollektiv
Foto: ©Mario Soose
MNEME kollektiv
Für uns Tänzerinnen vom Münsteraner ‚MNEME kollektiv‘ ist das Pumpenhaus ein Ort, dem wir uns künstlerisch sowie menschlich tief verbunden fühlen. Das inspirierende und vielseitige Programm begleitet uns, Sarah und Isabel Bernhard, Lena Schattenberg, Friederike Klodwig und Charlotte Petersen, seit unserer Jugend und tänzerischen Vorausbildung in Münster und hat unsere künstlerische Entwicklung und die Ausrichtung unserer jetzigen Arbeit maßgeblich mitgeprägt.
Das Probenzentrum Hoppengarten bietet uns als freies Ensemble zentrale Strukturen für unser kreatives Schaffen. Mangelnde Studiokapazitäten ist ein Thema, das die freien Theaterschaffenden Münsters kontinuierlich umtreibt. Die Nutzung der Probenräume im Hoppengarten ermöglicht uns Stückerarbeitungen vor Ort, die ansonsten nur schwer oder überhaupt nicht realisierbar wären. Durch die Unterkünfte werden für uns außerdem Kooperationen mit professionellen Kunstschaffenden aus dem In- und Ausland möglich, die dazu führen, dass neben den internationalen Gastspielen auch unsere lokalen Produktionen Impulse aus den Zentren des Zeitgenössischen Tanzes aufgreifen und dem Publikum des Pumpenhauses präsentieren können
Gintersdorfer/ Klaßen
Anne Keller, Katharina Kolar
Foto: ©Maike Brautmeier
Rue Obscure
Ohne das Proben- und Produktionszentrum Hoppengarten wäre professionelles Produzieren in den freien darstellenden Künsten in Münster gar nicht möglich: Hier finden sich grundlegend ausgestattete Probenräume zu bezahlbarem Preis, eine probenzentrierte Infrastruktur und Produktionsbüros zu fairer Miete. Soll die freie, d.h. professionelle Szene in Münster weiterhin bestehen, nicht nur das Theater im Pumpenhaus, sondern auch den öffentlichen Raum bespielen und auch über Münster hinaus sichtbar sein, ist der Hoppengarten unverzichtbar. Soll darüber hinaus die Schubkraft, die aus der Neubesetzung der Pumpenhaus-Intendanz und der Neugestaltung des Hoppengartens entsteht, bestmöglich genutzt werden, dann lohnt es sich, einen Blick auf das Leuchtturm-Potential des Hoppengarten-Geländes zu werfen. Die mittlerweile ausgezeichnet vernetzte freie Szene auf nationaler, aber auch auf internationaler Ebene sucht nach Orten der zeitgemäßen Kunstproduktion. Mit einem gut ausgestatteten Proben- und Produktionszentrum am Hoppengarten könnte Münster mal wieder ein aufsehenerregender Wurf gelingen – wie schon in den Gründerjahren des Pumpenhauses. Wobei gut ausgestattet nicht exorbitant teuer, sondern vor allen Dingen gut durchdacht (und nicht am falschen Ende gespart) meint. Wir sind gespannt auf die Entwicklung des Ortes, an dem wir seit vielen Jahren proben und produzieren, und brennen darauf, dessen Zukunft mitzugestalten.
bodytalk
Der Hoppengarten ist das Alleinstellungsmerkmal vom Theater im Pumpenhaus und ein pulsierendes Herz für künstlerische Produktionen. Alle Künstler*innen, denen wir dort begegnen, wissen zu schätzen, dass der Hoppengarten eine künstlerische Heimat generiert. Es gibt keinen vergleichbaren Ort in Deutschland! Ohne Hoppengarten wäre es für bodytalk seit 2013 nicht möglich gewesen, eigene Produktionen in Münster zu realisieren, internationale Festivals zu kuratieren, Labore für junge Künstler*innen anzubieten, Tagungen auszurichten, sich für extensive Recherchephasen zurückzuziehen, Workshops und Auditions auszurichten sowie Stücke, zum Teil mit über 20 Darsteller*innen im Theater im Pumpenhaus zu präsentieren. Der Hoppengarten kann […] zu einem echten Leuchtturm für Kunstproduktion werden, an dem für Künstler*innen verlässliche Strukturen und professionelle Arbeitsmöglichkeiten erhalten. Der Hoppengarten wird zu einem Ort, an dem Arbeiten und Leben verschmelzen: Unterkünfte für Gäste, auch für Familien, Probemöglichkeiten und Gemeinschaftsräume und Austauschmöglichkeiten mit weiteren Künstler*innen.
Keren Levi
Keren Levi
Stefanie Oberhoff
In den letzten zehn Jahren haben wir mit zahlreichen Produktionen von STEFANIE OBERHOFF / GÜTESIEGEL KULTUR* (Ach, Wald / PUNCH AGATHE / Money Fair / STACHANOW BAR u. a.) im Probenzentrum Hoppengarten immer wieder perfekte Produktionsbedingungen vorgefunden. Insbesondere für Produktionen mit größeren internationalen Teams war die Möglichkeit zusammen zu wohnen, zu kochen und verschiedene (ziemlich) gut ausgestattete Räume zu Verfügung zu haben, in denen parallel szenische, musikalische Proben und Werkstattateliers stattfinden konnten für unsere Arbeitsweise perfekt. In all diesen Jahren haben wir im deutschsprachigen Raum keine bessere Location für unsere Arbeitsweise gefunden!“
Niv Sheinfeld & Oren Laor
We were in residency at Hoppengarten in 2018, towards the premiere of our dance work The Third Dance. Theatre im Pumpenhaus is a place that makes us feel at home for more than 10 years now.
Our 2 week residency in Hoppengarten was maybe the highlight of our process on that show. We rehearsed every day for many hours, with a bit of rest in between. The nature of the place, being quiet on one hand, and close to the city center on the other, with studios to work in, rooms to sleep in and a kitchen to cook – is everything that we needed in order to make huge advance with our production.
In addition, because there are both studios and sleeping rooms in Hoppengarten, we were able to bring to this residency our dramaturg who lives in Amsterdam, for two days to assist us, and after that we brought our light technician from Israel to be there as well for a few days and set the lighting of the work, with the help of the Pumpenhaus team. The fact that the theatre is only a short walking distance from Hoppengarten made this very easy.
At the end of the residency, our show was almost finished, ahead of time. After its premiere, The Third Dance was presented dozens of times in Europe and USA, until Covid came, and we were happy to name Pumpenhaus as co-producer. We were so thrilled with the outcome of the residency, that we asked Pumpenhaus management to do a residency for our 2020 production Art Attack as well. However, since Covid came into the world and borders were closed, we were unable to do so.
We think Hoppengarten is a very valuable asset to the arts, and since Pumpenhaus is a place of international exchange, it is very helpful for developing both German and non-German performing arts
Christian Fries
Alexandra Morales
Hoppengarten is a place for ideas to grow!
We created many of our pieces under the magic roof of Hoppengarten! Sharing a kitchen became part of the creation process, we became a family inside the walls of this place not far from the Theater but far enough for our fantasies to play free!
Our kids grew up in Hoppengarten, being part of the exchange, the artistic vision and the spaces that make this place unique!
In the years we were there renovations took place, little steps to make it always a better place, and more accessible a more creative. We absolutely believe – Hoppengarten – needs to develop to support all the fantastic artists that pass by and do their magic!
Manfred Kerklau
Foto: ©Ralf Emmerich
MAKE
Das Theaterlabel MAKE ist schon seit 2002 im Hoppengarten ansässig.
MAKE hat in der Zeit bis jetzt an die 20 MAKE-Produktionen sowie Koproduktionen mit befreundeten Theaterlabels dort entwickelt und erarbeitet. Mit Paula Artkamp in der Bürogemeinschaft habe ich dort 16 Theater Sycorax Produktionen erstellt.
Als Arbeitsstätte ist der Hoppengarten ein äußerst fruchtbarer Ort. Im Produktionsprozess ist die Nähe von Office und Proberaum äußerst praktisch. Ungemein hilfreich empfand ich für meine Arbeit, dass ich auswärtige und internationale Gastkünstler:innen vor Ort unterbringen konnte. Für mich war dies am deutlichsten, als wir 2006 mit Theater Syocrax das madness and arts worldfestival II in Münster aufgezogen haben. Wir konnten für mehrere Monate zusätzliche Büros für den Produktionsstab buchen. Während des Festivals konnten zahlreiche Gäste untergebracht und Workshops gleichzeitig angeboten werden. Der ganze Hoppengarten vibrierte vor madness and arts. Als großes Plus empfand ich immer die Nähe zu den dort ansässigen Kollegen:innen und den Kontakt zu den Gastkünstler*innen.
Aus meiner langen Erfahrung als im Hoppengarten „heimischer“ Künstler kann ich nur sagen, dies ist ein sehr produktiver Ort, der noch viel mehr Potential in sich birgt. Für mich und meine Arbeit ist und war es ein großer Gewinn hier zu arbeiten, zu proben, sich auszutauschen und zu feiern (und dies alles noch in so einer tollen Lage).
Romy Schmidt / WHY NOT? Kollektiv
Tuğsal Moğul
2008 habe ich mit einigen Künstlerkolleg*innen das Ensemble THEATER OPERATION gegründet. Mit HALBSTARKE HALBGÖTTER starteten wir dann die erfolgreiche Reihe. SOMNIA und DIE ANGEHÖRIGEN vervollständigten die Trilogie. Sogar ein einwöchiges medizinethisches Festival DER TRAUM DER MEDIZIN konnten wir im Pumpenhaus auf die Beine stellen.
Dies alles war aber nur möglich, weil wir in diesem wunderbaren Räumen des Hoppengartens gemeinsam proben, kochen, essen, schlafen und kreativ sein konnten. Ohne diese Möglichkeiten des gemeinsamen Zusammenlebens im Hoppengarten hätten unsere Arbeiten bei weitem nicht die persönliche Note bekommen, die man sich als Team immer wünscht. Ich wünsche mir, dass noch viele Künstlerkolleg*innen in dieser tollen Wirkstätte kreativ arbeiten können.
Olga Pona
During many years, since 2007 may company has artistic connection with Pumpenhaus. We brought several performances to the stage of Pumpenhaus and often we stayed and worked in Hoppengarten to have possibility to develop new pieces and to polish artistic skills. We could live there and have rehearsals in the very good studios.
It helped me a lot with my artistic career. I think to have a chance to develop Hoppengarten as a place for the artists is very important
Felix Bürkle
Das Probezentrum Hoppengarten ist ein einzigartiger Ort: Gerade in Kombination mit der raumgebenden und auf Vertrauen basierenden Haltung des Theater im Pumpenhaus als Koproduktionspartner ist der Hoppengarten für mich eine Umgebung, die es mir ermöglicht, mich voll und ganz auf die künstlerische Arbeit zu fokussieren. Durch die räumliche Nähe von Probe- und Wohnräumen kann ich hier zusammen mit meinen Kreativ-Teams in die Schaffensprozesse eintauchen. Er ist Kreations- und Denkraum zugleich, bei dem das Zusammensein und gemeinsame Kochen in der Küche mitunter genauso zum künstlerischen Ergebnis beiträgt wie die eigentlichen Proben oder der Reflexionsspaziergang durch die Felder dazwischen.
Ohne die intensiven, inspirierenden Aufenthalte im Hoppengarten wären meine Stücke nicht so geworden, wie sie geworden sind. Egal, wie verrückt eine Idee war: Hier konnte ich mit 2 m3 Holz aus dem Schwarzwald, 983 leeren Bierflaschen, 157 Kisten, oder auch einem Hocheinrad und Jonglierfackeln aufschlagen. Ich konnte immer wieder Dinge ausprobieren, erkunden, damit scheitern, Ideen verwerfen, umgestalten und erneut wachsen lassen – um schließlich Einzigartiges zu kreieren.
Ich unterstütze das Bestreben des Theater im Pumpenhaus, diesen Ort nicht nur zu erhalten, sondern nachhaltig zu erweitern und zu konsolidieren:Das Probezentrum Hoppengarten als Ort der kreativen Freiheit für die Künstler:innen und für das Theater im Pumpenhaus